Als ältestes Kohlerevier Norddeutschlands mit vielen ehemaligen Bergwerken und Halden bietet sich hier die Chance, den Landkreis wieder zu einem neuen Energieproduktionsstandort mit Zukunftscharakter zu entwickeln. Die Region blickt auf eine außergewöhnliche Entwicklung zurück, die über weite Strecken auch eine Geschichte des Wasserstoffs ist. Bereits zu Beginn des letzten Jahrhunderts entstand durch den Bau einer Kokerei ein für die Region außergewöhnlich dichtes Gasnetz. Sowohl das Kokereigas als auch das Stadtgas bestanden zu mehr als 55% aus Wasserstoff. Bis zur Umstellung auf Erdgas Ende der 60er konnte die Region Schaumburg durchaus als Wasserstoffregion bezeichnet werden.
Sowohl in den privaten Haushalten als auch in Industrie und Gewerbe spielt Gas bis heute als Primärenergie eine herausragende Rolle. Um diese Strukturen auch nach der beschlossenen Dekarbonisierung nutzen zu können, ist der Wiedereinstieg in eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft unumgänglich.
Der Landkreis beweist seine Kompetenzen und Kapazitäten für Innovationen sowie gesellschaftliche Prozesse und Beteiligungen durch eine sehr gute und auch überregionale Vernetzung mit allen wesentlichen Akteuren. Durch die Teilnahme am Projekt HyStarter erwartet der Landkreis Schaumburg eine breite Akzeptanz von Wasserstoff als Zukunftsenergie auf allen Ebenen, von der Politik über Organisationen, Verbände, Industrie, Handwerk, Wirtschaft, Banken bis zum privaten Verbraucher. Darauf aufbauend kann der konkrete Einstieg in die zukünftige Wasserstoffwirtshaft beginnen, um die Region in eine vorbildhafte und zu kopierende Wasserstoffregion zu entwickeln.