Energiewende
Der Begriff „Energiewende“ steht für einen "Energie-System-Wechsel" und für den Aufbruch in das Zeitalter der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz.
Die Energiewende bedeutet einen epochalen Umbruch von der menschheitsgeschichtlich kurzen Periode der Nutzung extraktiver, vor allem fossiler Energiequellen, die die industrielle
Revolution seit Mitte des 18. Jahrhunderts ermöglicht hatten, in ein 2. Solarzeitalter, das sich wieder im wesentlichen auf die von die Sonne gelieferten Energieströme stützt.
Die Energiewende ist zentral für eine sichere, umweltverträgliche und wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft.
Sie liefert einen wesentlichen Bestandteil für den Erhalt der Biosphäre in gemäßigten klimatischen Verhältnissen, insbesondere durch vollständige Vermeidung von Treibhausgasemissionen
bis etwa Mitte dieses Jahrhunderts. Ziel ist die Begrenzung der Erderwärmung.
Die Idee: "Bürgerenergie"
Wir produzieren unsere Energie selbst, photovoltaisch und solarthermisch, verbrauchen sie gleich vor Ort und speichern die Überschüsse in Batteriespeichern und Wärme-Pufferspeichern, um sie bei Bedarf abzurufen.
Produktionsüberschüsse von der PV-Anlage können wir gegen Entgelt ins Netz einspeisen und werden so zu Produzenten und Konsumenten unserer Energie gleichzeitig („Prosumer“).
Die Investition in die eigene Energieversorgung rechnet sich über die ersparten Energiekosten innerhalb überschaubarer Zeit (in 10-15Jahren). Nach Ende der Finanzierungskosten
beziehen wir unsere eigene Energie quasi kostenlos. Wir investieren also in unsere energiekostenfreie Zukunft!
Ziel ist, unsere erzeugte Energie möglich selbst zu verbrauchen, d.h. unabhängig von anderen sogenannten Energieversorgern zu werden.
Gemessen wird das mit dem Autarkiegrad: z.B. mit der PV-Anlage auf dem Dach können wir einen Autarkiegrad von 25-30% erreichen, mit einem zusätzlichen Speicher im Haus sogar 65-70%. Dabei ist unser tägliches Verhalten mitbestimmend für unseren Autarkiegrad. Wir verbessern damit unseren ökologischen Fußabdruck und überlasten wir unseren Planeten nicht!
Mit der Bildung von Energiegemeinschaften (energy sharing) z.B. in BürgerEnergieGenossenschaften, der Einbeziehung von zentralen Speichern und intelligenten Netzen (smart grid),
können wir Richtung Vollversorgung streben.
Dazu muss Deutschland die Energieversorgung grundlegend umstellen: Weg von nuklearen und fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbaren Energien und mehr Energieeffizienz.
Die Abhängigkeit von Energieimporten ist nach wie vor groß. Eine beschleunigte Energiewende ist die beste Antwort auf "Energie-Kriege".
Die Bundesregierung hat beschlossen, daß die Energieversorgung Deutschlands bis zum Jahr 2050 überwiegend durch erneuerbare Energien gewährleistet werden soll.
Dabei sind unter anderem in folgenden Themenfeldern neue Entwicklungen oder Veränderungen zu erwarten:
– Energieerzeugung: z.B. Windkraft, Wasserkraft, Solarkraft,Wärmekraft, Kohlekraft, Bioenergie
– Energieeinsparung und Energieeffizienz: z.B. Beleuchtungstechnik, Wärmepumpen, Dämmung und Isolierung
– Energiespeicherung: z.B. Akkumulatoren
Noch steigen die weltweiten Treibhausgase.
Nach einer Analyse des EU-Klimawandeldienstes Copernicus wird das laufende Jahr 2023 das wärmste seit 125.000 Jahren. Zuvor hatte das US-amerikanische Info-Portal Climate Central für den Zeitraum November 2022 bis Oktober 2023 von den wärmsten zwölf aufeinander folgenden Monaten seit 125.000 Jahren gesprochen. Diese zwölf Monate lagen demnach 1,3 Grad über dem vorindustriellen Niveau.
Von den insgesamt also 150 möglichen Jahren sind die zehn wärmsten Jahre nach Abweichung vom globalen Durchschnitt in den vergangenen 16 Jahren gewesen. Die weltweiten CO2-Emissionen erreichten 2022 ein Rekordhoch. Die anhaltenden Treibhausgasemissionen durch menschliche Aktivitäten gelten laut IPCC und Copernicus als eine Ursache für das heiße Jahr.
Deutliche Warnzeichen für die Klimaerwärmung:
Das Jahr 2023 war laut WMO-Bericht (WeltwetterOrganisation) das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Für das Weltklima herrsche „Alarmstufe Rot“, warnte Celeste Saulo, die Generalsekretärin der WMO, bei der Vorstellung des Jahresberichts zum Zustand des globalen Klimas. 2023 habe neue Rekorde für jeden einzelnen Klimaindikator gesetzt. Laut WMO lag die globale Durchschnittstemperatur im vergangenen Jahr im Mittel rund 1,45 Grad Celsius (mit einer Marge von 0,12 Grad Celsius) über dem vorindustriellen Niveau (1850–1900). Der bisherige Temperaturrekord wurde im Jahr 2016 mit einem Plus von 1,3 Grad Celsius verzeichnet.
Das Jahr 2020 war das erste Jahr, in dem die jährliche Temperaturabweichung in Europa über +2,0°C lag. Die Jahre 2014 bis 2023 seien das heißeste Jahrzehnt seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen.
Jahr 2019: Zwischen 1880-1980 wurde durchschnittlich alle 13 Jahre ein neuer Temperaturrekord registriert. Für die Periode 1981 bis 2018 hat sich diese Häufigkeit deutlich erhöht. Jetzt wird durchschnittlich alle drei Jahre ein neuer Rekordwert für die globale Mitteltemperatur registriert (NOAA 2019).
November 2014: Der Weltklimarat rechnet in seinem neuen Bericht vor, dass das Zwei-Grad-Ziel der Klima-Erwärmung bis 2100 nur noch durch rasches Handeln erreicht werden kann. Doch China als weltweit größter Klimasünder gibt zur selben Zeit bekannt, dass es bis 2030 seine CO2-Emissionen nochmal verdoppeln werde.
Juli 2014: Wissenschaftler der Universität Leuven bilanzieren zwei Millionen Klima-Tote und 2.4 Billionen (2.400 Milliarden) US-Dollar Klimaschäden zwischen 1970 und 2012.
Mai 2014: Messungen in der West-Antarktis zeigen, dass ein Gletscher unumkehrbar ins Rutschen geraten ist. Außerdem wird deutlich, dass das für weitere Gletscher in der Süd-Antarktis bevorsteht. Deshalb wird der Meeresspiegel früher und stärker steigen als bisher gedacht.
Die Klimakonferenz in Paris am 12. Dezember 2015
Auf der internationalen Klimakonferenz, auch "COP 21" genannt, wurde das Pariser Abkommen beschlossen. Nach vielen Jahren intensiver Verhandlungen haben sich damit alle Staaten dazu verpflichtet, die Weltwirtschaft auf klimafreundliche Weise zu verändern. Das ist ein historischer Schritt – nach der bisherigen Regelung im sogenannten Kyoto-Protokoll waren nur einige Industriestaaten dazu verpflichtet, Emissionen zu senken. Wir wissen heute mehr über den Klimawandel als Überlebensfrage für die Menschheit als je zuvor, aber wir tun immer noch zu wenig dagegen. Seit 1990 hatten wir 20 Klimaschutzkonferenzen. Es fehlt nicht an Erkenntnissen, aber am konkreten Handeln.
Schon jetzt bei 1,2 Grad Erwärmung haben wir einige Kipppunkte erreicht, wenn nicht gar überschritten:
die Permafrostböden tauen auf und emittieren riesige Mengen an Methan
der Jetstream gerät zunehmend ins Stocken, Hochs und Tiefs kommen dadurch nicht mehr vom Fleck, das Wetter wird extrem. Aus Regen wird Hochwasser, aus Sonnenschein Dürre. Wir erleben weltweite Dürren und damit Kämpfe um Wasser
die Gletscher der Hochgebirge tauen ab und verändern damit z.B. die Schiffbarkeit der Flüsse
die Wälder nördlich des Polarkreises brennen häufiger und fallen damit als CO2-Senken aus
die Ozeane übersäuern, werden zu warm und gefährden damit unsere Sauerstoffversorgung, denn 50% unseres Sauerstoffs kommt von im Meer lebenden Kieselalgen
"Ich beschäftige mich nicht mit dem, was getan worden ist. Mich interessiert, was getan werden muss. (Marie Curie)